Achimer Kurier, 18.09.2012:

 

Allan Yn Y Fan konzertierten in der Oytener St.-Petri-Kirche / Begeisternde Authentizität in der Musik

Walisische Klänge reißen das Publikum mit

von David Rosengart

 

 

Oyten. Der für uns etwas skurril klingende Name "Allan Yn Y Fan" sorgte offensichtlich für große Neugier bei Musikfreunden aus Oyten und Umgebung: Das Kirchenschiff der St.-Petri-Kirche füllte sich fast bis auf die letzten Kirchenbänke. Der Verein Domino der evangelischen Kirchengemeinde St. Petri konnte das walisische Quintett – die Musiker stehen für leidenschaftliche Klangvielfalt und Touren durch die verschiedensten Länder – für seine Konzertreihe gewinnen, die immer wieder mit kulturellen Attraktionen ins Gotteshaus lockt. Es war der Auftakt der Waliser für die anstehende Konzertsaison.

Der Abend in Oyten war wie gemacht für ein leidenschaftliches keltisches Konzert: Draußen zeigten sich die ersten Vorboten des Herbstes, flackernder Kerzenschein und die Atmosphäre in der Kirchen taten ihr Übriges. Die passionierten Musiker, die bis zu sechs verschiedene Instrumente pro Kopf beherrschen, begannen ihre Aufführung mit einem verspielt-melancholischen Titel, der die Zuhörer auf eine musikalische Rundreise entlang der rauen, felsigen Klippen der keltischen Landschaft nahm.
Die walisischen Songs waren zwar für das Publikum sprachlich nicht zu verstehen – aber die beeindruckend authentisch und leidenschaftlich interpretierten Stücke vermittelten auch ohne großes Textverständnis ihre Botschaften.
Einige Stücke wurden ausschließlich instrumental dargeboten, andere erzeugten durch kraftvollen Gesang Heiterkeit und Freude bei den Konzertfreunden. Thematisch behandeln die aus Irland, Schottland aber auch Amerika stammenden Titel alltägliche Situationen.
Eine alte Dame, die beim Schlendern über den Marktplatz die Schönheit des Gegenwärtigen entdeckt oder das tragische Ende einer Liaison besingt das walisische Ensemble mit verspielter instrumentaler Begleitung.
Lieder hingegen, die ganz in der Tradition rhythmischer Folksongs stehen, interpretierte das Ensemble beeindruckend mitreißend – es dauerte keine drei Titel, und die ersten Konzertbesucher stiegen klatschend in die Songs mit ein.
Geoff Cripps und Kate Strudwick sowie Chris Jones, Linda Simmonds und Meril Field verbinden in ihren Darbietungen authentische keltische Musik mit der Mystik der walisischen Kultur und Geschichte. Der ständige emotionale Wechsel und die Instrumentenvielfalt machten die Veranstaltung zu einem echten Konzerterlebnis. Tosender Applaus entlohnte die Musiker für den gelungenen Abend. Und auch mit der walisischen Sprache schienen sich die Besucher immer mehr anzufreunden.